Samstag, 29. Juni 2013

Atlantikküste

28.06.2013

Wir fahren in Safi in die Stadt hinein zur „Colline de la Potterie“ – dem Töpferhügel. Sofort heftet sich ein „Führer“ an unsere Fersen. Wir sehen einen Massenfabrikationsbetrieb, aber alles von Hand! Die einen Töpfern (die Töpferscheibe wird per Fusspedal angetrieben) im Minutentakt Duzende von sozusagen genau gleichen Gefässen, andere bessern nach dem Trocknen allfällige Unebenheiten aus, wieder andere bemalen die Gebrauchsgegenstände, tunken sie in einem Überzug, brennen und verkaufen sie. Neben den Motiven, die wir bereits überall auf den Souks gesehen haben, bieten sie auch Spezielleres an: grosse Schalen mit afrikanisch anmutenden abstrakten Tuaregmustern oder bunt bemalten ebenfalls abstrakten Berbermustern – so erklärt man es uns jedenfalls.


Anschliessend schlendern wir durch die Altstadt, wo überall grillierte Sardinen (Safi ist dafür berühmt) angeboten werden, wir wagen es nicht, fahren weiter und kehren in Oualidia schliesslich in einem Fisch-Restaurant ein. Gute Menus zu einem vernünftigen Preis. Beim anschliessenden Verdauungsspaziergang am Meer sehen wir, wie riesige Krebse, Langusten und Hummer in Netzen im Wasser zwischen den Felsen hängen. So bleiben sie frisch bis sie auf dem Teller landen.

In Sidi Bouzid einem Ferienort für Einheimische stellen wir unseren Landy etwas ausserhalb des Orts direkt am Meer ab, geniessen den Sonnenuntergang und gehen früh schlafen.

Marrakesh

25.06.2013

Heute sind wir gespannt auf unsere ersten Eindrücke von Marrakech. Wir nehmen ein Taxi in die Innenstadt und stärken uns zuerst bei einem wie immer vorzüglichen OJ. Dann geht es über den Marché central, auf dem wir unter anderem ein marokkanisches Rüstmesser aus Zitronenholz und ein Paar sehr schöne Babuschs erstehen (Handeln ist toll und spannend – aber auch sehr zeitaufwändig!), weiter zum Bab Dukkala – einem der Stadttore zur alten Medina.

In den folgenden Stunden streifen wir kreuz und quer durch die Gassen der Altstadt – vorbei an Souvenirläden, Wollfärbereien, Handwerksbuden und Mäkten – gelangen zur Kuttubia-Moschee (der Zutritt ist Nicht-Muslimen verwehrt) und schliesslich zur Jama’a al-Fna, einem riesigen Platz mit Jahrmarktstimmung wie wir sie nur noch aus Geschichten kennen. Es ist noch nicht sehr viel los am späten Nachmittag, aber ein paar Schlangenbeschwörer und Affenbändiger haben bereits Stellung bezogen. Da uns die Hitze mächtig zusetzt (> 45°C), beschliessen wir ein Taxi zurückzunehmen und unsere Besichtigungstour am nächsten Tag fortzusetzen. – Ein weiser Entscheid, denn die Verhandlungen mit dem Taxifahrer über den Fahrtpreis rauben einem noch das letzte Quäntchen Energie...


26.06.2013

Wir gehen es heute anders an – zuerst Pooltime und Austausch mit anderen Gästen auf dem Camping-Platz (wir haben neue Nachbarn bekommen – sehr nette Franzosen mit einem Land-Cruiser) und dann ab in die Stadt. – Das Problem ist nur; hat man sich’s erst einmal richtig bequem im Liegestuhl eingerichtet, kommt man fast nicht mehr raus!

Wir schaffen es gerade noch rechtzeitig zum Jardin Majorette, der von Yves Saint-Laurent umgestaltet wurde. Die Anlage ist kleiner als erwartet, aber wirklich sehr schön mit einer grossen Vielfalt an Kakteen und wunderbar schattig und kühl. Wir schlendern umher, schauen den Schildkröten in einem der Bassins zu und den sich gegenseitig photografierenden Touristen (wir gehören auch dazu).

Wer findet die Schildkröte im Bild?


Dann geht’s weiter zu einem ehemaligen Industriequartier im Nordwesten der Stadt – Sidi Ghanem. Dort sollen sich viele junge einheimische Designer angesiedelt haben. Wir suchen diesen Hotspot verzweifelt in der Rush-Hour, mal sind wir zu weit südlich, mal zu weit nördlich und einmal sogar goldrichtig aber nicht weit genug! Entnervt wollen wir eigentlich schon aufgeben, fahren in den örtlichen Marjane (Supermarkkette), verlieren dort noch den allerletzten Nerv (rappelvoll, zuwenig Einkaufswagen und überlautes Anpreisen des Sonderangebots anlässlich des Fastenmonats Ramadan, der in ca. 2 Wochen beginnt) und wagen dann nach einem OJ doch noch einen letzten, endlich erfolgreichen Versuch. Leider sind wir zu spät und alle Ateliers/Showrooms haben bereits geschlossen. Wir vertrösten uns auf morgen, statten der Jama’a al-Fna noch einmal einen Besuch ab und sind fasziniert von dem bunten Treiben: Gaukler, Trommler, Geschichtenerzähler, anderweitig Kurioses und der bislang mit Abstand günstigste OJ Marokkos (4DH – ca. 45Rappen für ein grosses Glas) an über 30 OJ-Ständen – die Qual der Wahl!


Das ist keine öffentliche Hinrichtung! Da werden nur Kleider feil geboten "pour le plaisir des yeux" - naja, Schönheit liegt wirklich im Auge des Betrachters!


27.06.2013

Wir beginnen den Tag gemächlich: langsam unsere 7 Sachen zusammenräumen, den Pool noch einmal geniessen, entsorgen, Wasser auffüllen und Rechnung begleichen.

Am frühen Nachmittag sind wir wieder in Sidi Ghanem und schlendern durch die Galerien – vor allem Einrichtungsgegenstände und Möbel. Das Wechselbad zwischen Hitze auf der Strasse und Klimaanlage in den Showrooms setzt uns aber derart zu, dass wir es nicht allzulange aushalten. Wir beschliessen gegen Westen weiterzufahren.

Am Abend erreichen wir bei Safi die Atlantikküste bei äusserst angenehmen 30°C, machen einen Spaziergang, testen die Wassertemperatur – huiii kalt – und schlagen unser Lager auf.