Mittwoch, 3. Juli 2013

Ceuta

Zum Frühstück gibt’s für den einen eine Art Schoggi-Tamtam und für die andere Frischkäse (wahrscheinlich Schaf) mitHonig und Pfeffer – fein! Dabei geniessen wir die Aussicht: zu unseren Füssen ein Stausee, auf dem Hügel gegenüber eine Windenergieanlage und rechts das Meer...



Wir fahren heute mal eben rasch nach Spanien in die EnklaveCeuta – das mit dem „rasch“ ist so eine Sache, aber eigentlich vor allem wenn man dann zurück nach Marokko will...

Ceuta ist nett, etwas verschlafen, sehr europäisch und eigentlich ein bisschen langweilig. Alle Mofafahrer tragen Helm, Fussgänger haben Vortritt, am Strand tummelt sich die Jugend in Bikini und Badehose, es gibt Duschen – eine andere Welt! Wir essen gut zu Mittag mit einem Glas Wein und gesellen uns anschliessend zu den Badenden.




Die (leider letzte) Nacht verbringen wir dann wieder in Marokko, irgendwo etwas abseits der Hauptstrasse in der Nähe eines Flüsschens.

 

Unser letzter Tag beginnt wie jeder Tag in diesen Ferien – sehr gemütlich aufwachen, 4-Punkte-Wäsche, Frühstück und langsam zusammenräumen. Nach einem Schwätzchen hier und da mit den vorbeikommenden Einheimischen brechen wir auf.

Heute noch in der Altstadt von Tanger dies und jenes einkaufen und dann... ila al-liqaa qariban in-schah-allah!

Tanger

Moulay Bousselham gibt als Ort nicht viel her – ein kleines Nest am Atlantik, allerdings sehr schön an einer Lagune gelegen, die vielen Vögeln einen idealen Lebensraum bietet. Da es bereits fast Mittag und ziemlich heiss ist, verschieben wir den Spaziergang auf ? und installieren uns gleich in einem Fisch-Restaurant. Der Merlan ist bestimmt kein Merlan und der Loup sieht auch nicht so aus, wie er müsste, aber beide schmecken gut und die Portionen sind riesig.

Gestärkt nehmen wir wieder die Autobahn nach Tanger. Die Temperatur sinkt, die Windstärke steigt, je mehr wir uns unserem Ziel nähern.


In Tanger angekommen, steuern wir als erstes den Campingplatz an. Als wir ihn trotz GPS und Koordinateneingabe nicht finden, hilft uns ein Polizist resolut auf die Sprünge: Madame soll fahren, wenn er winkt und nicht den restlichen Verkehr berücksichtigen! – Oui, Monsieur!

Anschliessend besuchen wir zu Fuss die Herkulesgrotten. Ein wahrer Strom vor allem inländischer Touristen ergiesst sich über sie. Eigentlich wäre sie hübsch, aber der aufbetonierteFussboden, die die Abschrankungen überquerenden Marokko-Machos und die Souvenirstände in der Grotte nehmen ihr leider ziemlich viel von ihrem Charme. Wir entfliehen dem Trubel und nehmen einen Apéro im Hotel nebenan. Es entpuppt sich als ausgesprochen schickes Etablissement mit phantastischer Aussicht – Meer so weit das Auge reicht.

 


Heute besuchen wir die interessante, alte Dame zwischen Mittelmeer und Atlantik. Tanger wirkt bedeutend europäischer – architektonisch, punkto Sauberkeit und Überschaubarkeit des Verkehrs – als alle bisher besuchten Städte. Die Händler in der Medina sind angenehm zurückhaltend, die Atmosphäre entspannt. Monsieur geht nach fast 4 Wochen zum Coiffeur. Madame installiert sich in einem Kaffee am Petit Socco und beobachtet die Passanten bei einem cafe con leche (Spanischherrscht hier vor!).

Wir schlendern durch die Medina, überqueren einen ziemlich vernachlässigten Friedhof, der wohl dem einen oder anderen als Nachtquartier dient und besuchen den Markt. Wunderbare Früchte und Gemüse, Kühlschränke in der Fleischabteilung – eigentlich überlegen wir, ob wir Hackfleisch für’s Abendessen kaufen sollen, als die Innereienabteilung beginnt und der Magen von Madame rebelliert! Die Fischabteilung ist direkt eine Wohltat. Wir erstehen 2 sehr schöne Tranchen Merlan – diesmal wirklich Schwertfisch – und lassen uns diesen mit einem Glas marokkanischem Weisswein zum Abendessen schmecken.